Diese geführte Tour wurde organisiert und durchgeführt vom DAV Summit Club. Sie eignet sich für trittsichere Bergwanderer und für Leute die über eine gute Kondition für Tagesetappen von 4 bis 7 Stunden verfügen.
Schon der Anflug auf den Inselflughafen lässt den Adrenalinpegel steigen, aufgrund der unmittelbaren Steilküstenlage. Die Landebahn wurde im Jahr 2000 von 1600m auf knapp 3000m erweitert. Dabei steht das hinterste Stück auf dicken Betonpfählen und darunter fließt der Autoverkehr von Madeira.
Die Inselgruppe Madeira befindet sich im Atlantischen Ozean, circa 1000 km südwestlich von Lissabon. Zu der Inselgruppe zählen die Hauptinsel Madeira, die kleinere Insel Porto Santo sowie Ilhas Desertas und Ilhas Selvagens. (die nicht bewohnt sind) Die Grundfläche der Inselgruppe Madeiras beträgt circa 794 km². Davon gehören circa zwei Drittel (741 km²) der Hauptinsel Madeiras und ein Drittel (45 km²) der kleineren Insel Porto Santo. Beide Inseln zusammengerechnet haben circa 265.000 Einwohner.
Das herrlich milde Klima, das heisst die Temperaturen liegen ganzjährig zwischen 19 Grad im Winter und 25 Grad im Sommer. Eine große Fläche an unberührter Natur, viele Feste und Traditionen, sowie eine sehr gute Küche überraschen beim ersten Besuch und verlangen den Wunsch wieder zurückzukommen.
Durch die Insel verlaufen viele Levadas. Das sind Bewässerungskanäle, sprich ein Bauwerk. Die mehr als 200 Levadas, die es auf Madeira gibt und deren gut ausgebautes Netz dehnen sich auf circa 2500 Kilomter aus. “Caldeirao Verde” und “Rabacal-25 Fontes” sind zwei der bekanntesten Levadas.
Tourverlauf: Flughafen Funchal (59 m) => Santana => Curral das Freiras (992 m) => Ribeira Brava (17 m) => Porto Moniz (58 m) => Canico de Baixo => Flughafen Funchal (59 m)
1. Tag | Flug / Transfer | München – Gran Canaria | |
2. Tag | Flug / Transfer | Gran Canaria – Funchal | |
3. Tag | Wanderung / Transfer | Santana – Achada do Teixeira – Pico Ruivo – Pedra Rija – Ninho da Manta – Pico do Arieiro – Barreira – Santana | Unterwegs ca. 7,5h Tourlänge 20,2km Aufstieg 712m Abstieg 1459m |
4. Tag | Wanderung / Transfer | Santana – Queimadas – Caldeirao Verde – Ribeira Grande – Wasserkraftwerk Faja da Nogueira – Curral das Freiras | Unterwegs ca. 6,5h Tourlänge 20,8km Aufstieg 173m Abstieg 437m |
5. Tag | Wanderung / Transfer | Curral das Freiras – Pico dos Barcelos – Camara de Lobos – Gabo Girao – Ribeira Brava | Unterwegs ca. 4,5h Tourlänge 14,9km Aufstieg 1645m Abstieg 135m |
6. Tag | Wanderung / Transfer | Ribeira Brava – Jardim do Mar – Prazeres – Paul do Mar – Faja da Ovelha – Porto Moniz | Unterwegs ca. 4,5h Tourlänge 14,6km Aufstieg 958m Abstieg 574m |
7. Tag | Wanderung / Transfer | Porto Moniz – Canico de Baixo | |
8. Tag | Flug / Transfer | Funchal – München |
Tourbeschreibung:
1. Tag
Wir landen am Abend des 15.Oktober sicher und wohlbehalten in Gran Canaria. In Funchal erschwerten Windböen und das schlechte Wetter den Anflug. Im Laufe des Abend informierte ich den Reiseveranstalter über den Vorfall. Den restlichen Tag in Las Palmas verbringe ich mit einem Spaziergang durch den Stadtteil Santa Catalina, in dem das Hotel gelegen ist.
2. Tag
Rund eine Flugstunde von Gran Canaria entfernt liegt im Atlantischen Ozean die zu Portugal gehörende Blumeninsel Madeira. Um 13:30 Uhr landen wir in Funchal. Ich werde von Eduardo, ein Mitarbeiter des Reiseveranstalters ins Hotel Colmo nach Santana gefahren. Den ersten Tag auf Madeira verbringe ich mit einem Spaziergang in Santana.
Am Abend stoße ich auf meine Wandergruppe. Nach einer kurzen Begrüßungsrunde durch den Madeira-Kenner Martinho Macedo, lassen wir den Tag gemütlich ausklingen.
3. Tag
Heute geht es zur Königsetappe über den höchsten Berg Madeiras, den Pico Ruivo.(1862m ü. NN) Unsere Sachen waren erfolgreich im Rucksack verstaut und das Frühstück im Magen. Um 09:00 Uhr werden wir mit einem Sammeltaxi zum Wanderparkplatz „Achada do Teixeira“ (1592m ü. NN) gefahren.
Auf dem bequem gelegten breiten Pflasterweg (PR1.2 Vereda do Pico Ruivo), vorbei an einem Rastplatz mit steinerner Schutzhütte gehts aufwärts. Über den Bergrücken erreichten wir die Berghütte Pousada do Pico Ruivo (1746m ü. NN), wo auch Getränke verkauft werden. Auf dem Platz vor der Hütte machten wir eine kleine Pause und andere wiederum nutzten das WC. Nun trennen uns, nur noch ein paar wenige Höhenmeter bis zum Gipfel. Oben angekommen, hat man eine tolle Aussicht auf die umliegenden Berge und die Küste. Der Pico Ruivo (1862m ü. NN) ist der höchste Berg auf Madeira und der drittgrößte Portugals und besteht vorwiegend aus Lavastein.
Nach der Gipfelrast geht es weiter Richtung “Pico do Arieiro”. Wie kehren wieder bis zur Berghütte zurück und folgenden dem rechten Weg. Nach kurzer Zeit erreichen wir ein unheimliches Gebiet. Überall stehen abgebrannte Baumstämme. Von unserem Wanderführer haben wir erfahren, das die meisten von ihnen 2010 einem großen Waldbrand zum Opfer gefallen sind. Wir folgen der Wegmarkierung “PR1 Pico Areeiro” bergauf bergab. Im weiteren Verlauf geht es stellenweise über recht steile Eisenleitern und über in Felswand geschlagene Steige. Schon bald wird der Tunnel des Pico do Gato (1712m ü. NN) erreicht. Nachdem wir den dritten Tunnel passiert haben, dauert es nicht mehr lang und man erreicht den Aussichtspunkt „Pedra Rija“ (1644 m ü. NN).
Der nächste Aussichtspunkt „Ninho da Manta“ (1744m) – auch “Bussardnest” genannt, ist nur wenige Meter entfernt. Dieser befindet sich auf einer mit einem Holzzaun gesicherten Felsklippe. Von hier überblickt man auf der einen Seite den Talkessel von Curral das Freiras und auf der anderen Seite das Tal Faja da Nogueira.
Anschließend geht es auf schmalem, teilweise Seilgesicherten Weg hinauf zum dritthöchsten Berg Madeiras, dem mit 1818 Meter hohen „Pico do Arieiro“. Hier befindet sich auch die Radarstation der Portugiesischen Luftstreitkräfte. Auch hier gab es eine Pause, um seine Kraftreserven aufzutanken und unvergleichliche Eindrücke aus der Bergwelt Madeiras auf dem Foto festzuhalten. In der nahegelegene Snack Bar hat man die Möglichkeit sich etwas zu stärken und/oder dem menschlichen Bedürfnis nachzugehen. Im Gegenüberliegendem Souvenir Shop besteht die Option sich Reiseandenken mitzunehmen.
An der Aussichtsplattform des „Pico do Arieiro“ endet der Wanderweg PR1. Von hier aus geht die Wanderung entlang der Levada da Negra hinunter nach Funchal. In Barreira, in der Straße “Caminho da Barreira” am Parkplatz wurden wir vom Sammeltaxi abgeholt und ins “Hotel Colmo” nach Santana gebracht.
4. Tag
Unsere heutige Tour führt uns durch das UNESCO-Weltnaturerbe in den grünen Kessel „Caldeirao Verde“ und den Höllenkessel „Caldeirao do Inferno“ der portugiesischen Insel.
Bevor wir uns aber auf die Wanderung machten, führte uns Martinho noch über den Wochenmarkt in Santana. Hier zeigte er uns einheimische Früchte und Backwaren. Im Anschluss brachte uns das Sammeltaxi zum Wanderparkplatz des Naturparks Queimadas (890m ü. NN).
Im Naturpark Queimadas geht es an ein parr mit Reetdach gedeckten Häusern vorbei in den Wald. Wir folgen dem Wanderweg PR9, dieser wird immer schmaler. Oftmals geht es direkt auf der Levada entlang. Im Verlauf passieren wir mehrere Wasserfälle, drei teilweise recht niedrige Tunnel und grandiose Aussichtspunkte. Nach circa 6km erreicht man „Calderao Verde“. Einen Talkessel mit circa 70 bis 80 m Durchmesser und Felswänden von 80 bis 100 m Höhe – in den sich mehrere Wasserfälle ergießen. Ein atemberaubendes Stück Natur, für die sich die Anstrengung lohnt.
Nach einer ausgiebigen Pause, setzen wir unsere Wanderung fort. Wir folgten der Levada weiter und nach einigen Metern erreichen wir wieder einen Tunnel vor dessen Eingang ein kleiner Wasserfall herabstürzte. Nach dieser Wasserfalldusche, gelangen wir in die “Klamm der Ribeira Grande”. Zwischen zwei Tunnels stürzten von links aus Wasserfälle herab. Über zwei Stahlbrücken gelangt man über die Klamm und dahinter verläuft ein enger Tunnel, der zum Höllenkessel (Caldeirao do Inferno) führt. Unser Weg endet allerdings hier in der Klamm.
Nach einer kurzen Pause, ging es zurück bis nach “Caldeirao Verde” und anschließend auf der “Levada do Caldeirao Verde” weiter. An einer Levadagabelung führte uns Martinho weiter auf der “Levada do Pico Ruivo” und dann auf der “Levada Faja da Nogueira” mit der Tourennummer “VFN” bis zum Wasserkraftwerk Faja da Nogueira. Am Wasserkraftwerk sammelte uns das Sammeltaxi wieder ein und fuhr uns an den Atlantik nach Porto da Cruz.
Im Cafe am Meeresschwimmbecken (Piscina) in Porto da Cruz legten wir eine kleine Pause ein und Martinho erzählte uns etwas über das kleine Fischerdorf am Adlerfelsen. Im Anschluss spazierten wir noch etwas am Strand entlang. Mittlerweile schwenkte auch das Wetter um. Der Himmel wurde immer dunkler und so fuhr uns das Sammeltaxi ins “Hotel Estalagem Eira do Serrado“. Die Unterkunft liegt etwas abgelegen auf einer Anhöhe mit Blick auf das Nonnental und das Dorf “Curral das Freiras”. Leider versperrte uns das schlechte Wetter, die Sicht auf das Nonnental.
5. Tag
Aufgrund des schlechten Wetters in den Bergen (dichter Nebel, Sturm und Regen) konnte die Wanderung von „Curral das Freiras“ über den Aussichtsberg „Pico Grande“ zum Berghotel „Encumeada“ leider nicht wie geplant stattfinden.
Wir wurden via Sammeltaxi vom Hotel „Estalagem Eira do Serrado“ zum Aussichtspunkt „Pico dos Barcelos“ (355m ü. NN) nach Funchal gefahren. Im Anschluß nach Camara de Lobos, wo wir uns eines der ältesten Fischerdörfer Madeiras anschauten. Danach mit dem Sammeltaxi in den Westen des Fischerortes, zur zweithöchsten Steilklippe der Welt – das Cabo Girao (580m ü. NN).
Nach einer kurzen Pause mit unbeschreiblich schönen Ausblicken auf den Atlantik und die steile Südküste, folgten wir unserem Bergführer entlang der Strasse “Rua Padre Antonio Silvino da Andrade” bis zu einer Weggabelung auf die “Vereda das Furnas”.
Der Weg entlang der Vereda verläuft auf einem alten Pfad ins ländliche Dorf Furnas. Die Route ist bei den Touristen weniger bekannt und daher auch etwas ruhiger. 😉
Die Vereda das Furnas geht nahtlos in die “Levada do Norte” über. Hier wandern wir weiter im Regen, bis zu einem Sammelplatz, wo uns das Sammeltaxi abholte und zum “Hotel Encumeada“ in Ribeira Brava brachte.
Wir bezogen unsere Zimmer und versuchten unsere Kleidung zu trocknen.
6. Tag
Angesichts von strömendem Regen und Nebel, konnte die Wanderung über den Encumeada-Pass nach Rabcal nicht wie geplant stattfinden. Wir wurden unterdessen mit dem Sammeltaxi vom Hotel Encumeada an die Südwestküste Madeiras, in das Dorf Jardim do Mar gefahren.
Das Dorf hat sich aufgrund der Lage mitten im Atlantik und der hervorragenden Wellenbeschaffenheit – zum Treffpunkt der internationalen Surf-Gemeinde entwickelt.
In Jardim do Mar (35m ü. NN) geht den Wanderweg “PR20” hinauf in die Gemeinde Prazeres (530m ü. NN). Oben angekommen, hörte der Regen auf und man bekam einen schönen Regenbogen sowie eine herrliche Aussicht auf die kleinen, flachen Küstengebiete von „Jardim do Mar“ und „Paul do Mar“.
Unser Abstieg verlief entlang des Wanderweges “PR19”. Der durchgehend gepflasterte Weg windet sich in unzähligen Serpentinen die Schlucht hinunter, vorbei an tosenden Wasserfällen, grossen Gumpen und verscheidenen Pflanzenarten. Das beeinduckende Panorama entlang des Abstieges, erstreckt sich von der kleinen Gemeinde Jardim do Mar (links) bis zu den Landschaften von Paul do Mar (rechts).
Am Ende des Weges kommt man in die kleine Ortschaft Paul do Mar (0m ü. NN). Am kleinen Fischerhafen mit seinen charakteristischen Fischerbooten, werfen wir einen Blick zurück auf die hinterlegte Strecke. Von hier kann man auch ganz gut den circa 40 Meter hohen Wasserfall über dem Hafen begutachten.
Nach einem Bummel durch die Gassen des Fischerdorfes, folgten wir Martinho geradeaus am Atlantik auf der Strasse „Avenida dos Pescadores Paulenses“ bis zum Ende. Am Vier-Sterne-Apart-Hotel „Paul do Mar“, teilten wir uns auf. Der Regen wollte einfach nicht aufhören. Ein Teil der Wandergruppe fuhr mit unseren Rucksäcken beim Sammeltaxi mit und der zweite Teil der Gruppe folgte einem langen und steilen Aufstieg durch eine Küstenflora mit Opuntien und Agaven. Am Aussichtspunkt (314m ü. NN), an einem alten Förderband und einem Holzbogen, hat man eine hervorragende Ausicht auf “Paul do Mar” und dem Atlantischen Ozean. Kurz nach dem Aussichtspunkt geht es nach rechts die “Vereda dos Zimbreiros” und folgten dem Weg bis zum Parkplatz gegenüber von der „Villa Mia“ in der Ortschaft „Faja da Ovelha“ (460m ü. NN).
Von hier aus nahm uns dann wieder das Sammeltaxi mit und wir fuhren in den Nordwesten der Insel, nach Porto Moniz ins “Hotel Gaivota”.
7. Tag
Da wir schon den dritten Tag in Folge schlechtes Wetter haben, kann die geplante Wanderung von Porto Moniz zur Hochfläche von Galhano nicht wie geplant stattfinden.
Aus diesem Grund wurden wir mit dem Sammeltaxi vom „Hotel Gaivota“ ins „Tal von Ribeira da Janela“, das mit 12 km längste Tal an der Nordküste von Madeira gefahren. Hier beginnen wir unsere letzte Wanderetappe auf dieser Tour. Im Tal ist es nicht ganz so verregnet, wie in den Bergen.
Der Weg wird schmaler und windet sich zusammen mit der Levada immer weiter an den Berghängen Richtung Inselinneres entlang. Leider hat der Regen auch wieder zugenommen und wir gehen, vorsichtig aber zielsicher unserem heutigen Tagesziel entgegen. Unterwegs zeigte uns Martinho noch Bananen- und Trompetenbäume die am Weg lagen. Ausserdem sagte er uns auch noch, das auf Madeira auch Süsskatoffeln, Wein und Tabak angebaut werden. Mittlerweile hat sich der Regen verzogen und auch der Himmel wurde wieder blau. Im “Hotel Roca Mar“ angekommen, bezogen wir unsere Zimmer und versuchten unsere Kleidung zu trocknen.
Zum Abschluss des heutigen Tages ging es zum Schwimmen in den Atlantik.
8. Tag
Wir blicken auf eine Woche Madeira von Ost nach West-Durchquerung zurück. Alles in allem eine tolle Tour einer beeindruckenden Landschaft!
Nach einem gemeinsamen Frühstück, hieß es Abschied von der Wandergruppe nehmen. Durch den Veranstalter wurde eine organisierte Fahrt zum Flughafen bereitgestellt und der Rückflug angetreten.