Somogy, Balatonmáriafürdö, Südtransdanubien

Ungarn ist ein reizvolles Urlaubsland mit vielen Vorteilen. Es ist für uns mit dem Auto aus Süddeutschland relativ schnell zu erreichen und bietet viele Attraktionen für die gesamte Familie. Neben der modernen Metropole Budapest, der auf der ganzen Welt bekannten wilden Puszta und dem mächtigen Donaustrom ist besonders das „Ungarische Meer“, der Balaton, ein beliebtes Reiseziel – und das aus gutem Grund. Am Balaton kann man einen herrlichen Badeurlaub verbringen, ohne mit anderen Touristen wie in den Mittelmeerländern schon morgens um einen Platz am Strand zu kämpfen. Nachdem wir bereits 2017 einen wunderschönen Pfingsturlaub in Balatonfenyves verbracht haben, ging die Reise dieses Mal zum Badeort Balatonmáriafürdo am südwestlichen Ufer des Balaton.

Ungarn und der Balaton – längst mehr als ein Geheimtipp

Ungarn liegt in Südosteuropa und wandelt sich immer mehr vom Geheimtipp zu einem beliebten Ziel für Urlauber aus ganz Europa. Die Hauptstadt Budapest begeistert mit historischer Architektur und einem lebendigen Lebensstil an den Ufern der Donau. Obwohl Ungarn seit 2004 EU-Mitglied ist, könnt Ihr dort noch nicht mit dem Euro bezahlen und solltet einige Zeit vor dem Start in den Urlaub den Wechselkurs Euro-Forint beobachten, um einen möglichst günstigen Umtauschkurs zu realisieren. Selbstverständlich kann man auch direkt vor Ort Geld umtauschen oder bargeldlos bezahlen.

Uns zog es nun bereits zum zweiten Mal zum Balaton, der in Deutschland besser unter dem Namen Plattensee bekannt ist. Der Balaton ist bei Touristen sehr beliebt, aber längst nicht so überlaufen wie die Badeorte am Mittelmeer. Unser erster Urlaub dort war ein voller Erfolg und hat alle Erwartungen mehr als erfüllt – Wir genossen eine erlebnisreiche und dennoch entspannte Zeit mit traumhaften Ausflügen, Baden im See und jeder Menge Sonne. Deshalb fiel uns die Entscheidung leicht und wir planten bereits ein Jahr nach der ersten Balaton-Reise den nächsten Urlaub am „Ungarischen Meer“. Die Bezeichnung „Meer“ ist übrigens keinesfalls übertrieben. Der Balaton ist mit einer Breite von 14 und eine Länge von 75 Kilometern sowie einer maximalen Tiefe von zwölf Metern Europas größter Binnensee.

1.Tag: Anreise

Dieses Mal wählten wir eine andere Reiseroute und entschieden uns für die Anreise über Wien. Alle Autobahnen in Österreich und Ungarn sind sehr gut ausgebaut und ermöglichen entspanntes Reisen und zügiges Vorankommen. Nach sieben Stunden waren wir bereits am Ziel – der komfortablen Ferienwohnung in Balatonmáriafürdo. Unser Vermieter begrüßte uns freundlich und gab uns bereitwillig Tipps für einen schönen Aufenthalt am Balaton. Außerdem stellte sich im Verlaufe des Gesprächs heraus, dass die zweite Ferienwohnung nicht vermietet war und wir deshalb das gesamte Haus für uns allein hatten.

Die Lage des Ferienhauses war optimal, denn das Ufer des Balaton ist von dort in nur wenigen Minuten zu Fuß erreichbar, sodass wir direkt am ersten Tag die Umgebung erkundeten. Der Uferabschnitt bei Balatonmáriafürdo ist sieben Kilometer lang und bietet viele Möglichkeiten für einen angenehmen Aufenthalt und Badespaß für die ganze Familie. Außerdem ist Balatonmáriafürdo der perfekte Ausgangspunkt für Ausflüge in die Region und nach Budapest.

2.Tag: Besuch der Burg Sümeg

Am zweiten Urlaubstag unternahmen wir einen Ausflug zur mittelalterlichen Burg in Sümeg, das 60 Kilometer von unserem Ferienhaus entfernt im Balaton-Oberland liegt. Nach einer einstündigen Autofahrt über die Mautstraße 71 waren wir am Ziel. Die imposante Festung thront auf einem Hügel über der Stadt. Im Laufe der Geschichte spielte die eindrucksvolle Steinburg, die auf einem 87 Meter hohen Felsen erbaut wurde, immer wieder eine wichtige Rolle zum Schutz vor mongolischen Reiterheeren und in der Zeit der Türkenkriege. Burg Sümeg ist vom 01.01. bis zum 30.11. für Besucher geöffnet. Informationen über die aktuellen Preise und die Anfahrt findet man auf der Besucherwebsite Sümeg Vár.

Vom Besucherparkplatz aus führen zwei Wege hoch zur Burg. Entweder man steigt zu Fuß den Burghügel hinauf oder man lässt sich bequem mit dem Burgtaxi nach oben fahren. In der Burg erwartet die Besucher eine heeresgeschichtliche Ausstellung, ein Panoptikum, ein Gedenkzimmer, eine Schmiede, eine mittelalterliche Kirche und eine Münzstätte. Wenn Ihr Burg Sümeg im Juli oder August besucht, könnt Ihr Euch außerdem Ritterturniere in der Arena ansehen. Zu jeder Jahreszeit begeistert jedoch der fantastische Panoramablick über das Bakony-Gebirge, das Keszthelyer-Gebirge sowie die kleine ungarische Tiefebene.

3.Tag: Besuch der Stadt Budapest

Anders als im Vorjahr haben wir uns dieses Mal Zeit genommen, um die ungarische Metropole ausgiebig zu erkunden. Zunächst kauften wir uns wieder ein HopOn-HopOff Ticket und buchten dieses Mal auch die anschließende Bootsfahrt dazu. Neben den bekannten Sehenswürdigkeiten wie der Kettenbrücke und der Fischerbastei wollten wir uns folgende Sehenswürdigkeiten anschauen:

  • Matthiaskirche
  • Burgberg mit dem Burgpalast
  • Einkaufsstraße “Vaci Utca”
  • Gellertberg mit der Freiheitsstatue
  • Parlamentsgebäude
  • Heldenplatz
  • Holocaust-Denkmal

4.Tag: Besuch der Städte Heviz und Keszthely

Die idyllische Kleinstadt Heviz ist nur 35 Kilometer von der Ferienwohnung entfernt und somit dauert die Autofahrt lediglich eine gute halbe Stunde. Der malerische Kurort hat ungefähr 6.000 Einwohner. Besondere Attraktion ist der weltweit zweitgrößte Thermalsee. Der Hevizer Thermalsee ist 4,4 Hektar groß und 36 Meter tief und erreicht sogar im Winter eine Wassertemperatur von 25 Grad, sodass man das ganze Jahr über ein Bad unter freiem Himmel genießen kann. Im Sommer erwärmt sich der See auf bis zu 35 Grad.

Wir erkundeten den schönen Kurort mit der Dotto-Bahn, einem Touristenzug, der an allen Sehenswürdigkeiten vorbeifährt – ähnlich wie die HopOn-HopOff Sightseeing Busse in den großen Städten. Wenn Ihr Bad Heviz, wie der Kurort auch genannt wird, besucht, solltet Ihr unbedingt den Thermalsee und den Römischen Ruinengarten besichtigen. Weitere hilfreiche Informationen für die Reiseplanung findet man auf der Website der Stadt Heviz.

Anschließend ging es weiter ins sieben Kilometer entfernte Keszthely, das am Westufer des Plattensees liegt und einige schöne Strandanlagen aufzuweisen hat. Die Stadt gehört zum Verwaltungsbezirk Zala in der Region Westtransdanubien. Auch in Keszthely haben wir die Dotto-Bahn genutzt und uns auf diese Weise einen guten Überblick über die Attraktionen der Stadt wie das Schloss Festetics, das Balaton Museum und die Innenstadt mit der prächtigen Kirche im gotischen Stil verschafft. Auf der Website der Stadt findet Ihr viele Informationen über die touristischen Attraktionen.

5.Tag: Ausflug nach Fonyod und Balatonbereny

Die heutigen Ausflugsziele haben wir aufgrund der kurzen Distanz mit dem Fahrrad besucht. Zuerst ging es nach Fonyod, das nur zehn Kilometer entfernt von Balatonmáriafürdo am südöstlichen Ufer des Plattensees liegt. In Zentrum von Fonyod findet immer mittwochs und samstags ein Markt statt, wo inländischen Händler landestypische Waren anbieten. Dieser Markt ist nicht nur der größte, sondern auch der bekannteste Markt am Südufer des Balaton. In der Stadt gibt es einen Aussichtsturm, den Castle Hill Lookout Tower, den wir leider nicht gefunden haben. Stattdessen haben wir den traumhaften Seeblick genossen. Außerdem ist Fonyod etwas Besonderes, weil der Ort zwischen zwei Berggipfeln liegt, sodass man während des Stadtbummels fast den Eindruck hat, sich im Gebirge zu befinden.

Zweite Station an diesem Tag war der Ort Balatonbereny, der etwa 13 Kilometer von Balatonmáriafürdo entfernt liegt. Obwohl der Ort nur circa 1.200 Einwohner hat, ist er wegen seines langen FKK-Strands europaweit bekannt.

6.Tag: Besuch auf Schloss Gödöllö

Schloss Gödöllö befindet sich ungefähr 30 Kilometer von Budapest entfernt im Komitat Pest in der Region Mittelungarn. Das größte Barockschloss Ungarns ist auch als Lieblingsschloss der Kaiserin Sisi bekannt, denn hier verbrachte die österreichische Kaiserin, die gleichzeitig Königin von Ungarn war, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts viel Zeit. Nach jahrelanger Renovierung erstrahlt das Märchenschloss wieder in seiner ganzen Pracht. Deshalb gehört das Schloss, das erst seit 1996 besichtigt werden kann, zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Umland der ungarischen Hauptstadt.

Von unserer Ferienwohnung aus dauerte die Anreise zum 211 Kilometer entfernten Schloss ungefähr zwei Stunden. Am schnellsten und einfachsten erreicht man Schloss Gödöllo über die mautpflichtige M7, die sehr gut ausgebaut ist. Als wir am Schloss ankamen, mussten wir feststellen, dass es für die zahlreichen Schlossbesucher nur einen sehr kleinen Parkplatz gibt und der Parkautomat zudem nur ungarische Münzen akzeptiert. Die Parkdauer muss außerdem stündlich verlängert werden. Man darf weder Getränke noch Taschen oder Fotoapparate mit ins Schloss nehmen. Es gibt drei Möglichkeiten für eine Schlossbesichtigung. Man kann an einer Führung teilnehmen, einen Audioguide nutzen oder vollkommen selbstständig das Schloss erkunden. An der Kasse/Information wird Ungarisch und Englisch gesprochen. Es gibt ein Schlosscafé, in dem Kuchen und heiße Getränke, aber keine anderen Snacks serviert werden. Informationen über die Preise, Öffnungszeiten und die Anfahrt findet Ihr auf der Website des Schlosses.

7.Tag: Fahrt zur Stadt Siófok

Langsam näherte sich unser Ungarnurlaub dem Ende entgegen und am siebten Tag fuhren wir, wie bereits im letzten Jahr, mit dem Auto in die 61 Kilometer entfernte Kleinstadt Siófok. Die Stadt hat das Image, der „Ballermann“ Ungarns zu sein. In den Sommermonaten wird feierfreudigen Touristen in der Party-Hauptstadt am Balaton rund um die Uhr etwas geboten und das Nachtleben gilt als legendär. Da wir jedoch Ende Mai/Anfang Juni nach Ungarn gereist waren, haben wir die angenehm ruhige Seite der Stadt erlebt – vom Trubel in der Sommersaison war noch nichts zu spüren. Das Preisniveau ist in Siófok, dem bekanntesten Ferienort Ungarns, etwas höher als in anderen Orten. Am 15 Kilometer langen Strand gibt es Abschnitte mit Rasen- und Sandstränden und neben kostenpflichtigen auch frei zugängliche Strände. Wir bummelten durch die Fußgängerzone und über den Szabadsag-Platz, auf dem der 1912 erbaute Wasserturm steht.

Danach ging es zurück ins Ferienhaus und den restlichen Tag verbrachten wir am Plattensee oder im Pool, bevor wir in einem der einheimischen Restaurants den Urlaub mit einem gemütlichen Abendessen ausklingen ließen.

8.Tag: Abreise

Die Urlaubswoche ist schnell vergangen und so mussten wir uns am achten Tag von unserem schönen Ferienhaus und von Balatonmáriafürdo verabschieden, um die Heimreise anzutreten.

Dauer
7 Tage
Tourentyp
Ausflugsziel
Schwierigkeit